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2023-01-05 17:18:32 By : Ms. Aileen Lee

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Böller explodieren bei Anbruch der Dunkelheit.

Böller explodieren bei Anbruch der Dunkelheit.

Böller explodieren bei Anbruch der Dunkelheit.

Viele Menschen wollen an Silvester das neue Jahr mit krachendem Feuerwerk und Böllern begrüßen. Doch in Schwaben ist man zunehmend bemüht, Alternativen zu Knallerei und Rauch zu bieten. Im Allgäu etwa greifen wieder viele zu Kuhglocken und Schellen.

Anders als in den vergangenen beiden Jahren ist dieses Mal der Verkauf von Feuerwerkskörpern wieder erlaubt. Viele Menschen decken sich deswegen mit Feuerwerksraketen und Böllern ein, um das neue Jahr krachend zu begrüßen. Doch dass Silvesterfeiern auch anders und auch umweltfreundlicher geht, das zeigen einige Beispiele aus Schwaben.

Im Allgäu sind Einheimische und auch Gäste wieder unter dem Motto "s’Allgäu schealed" dazu aufgerufen, auf Feuerwerk und Böller zu verzichten und stattdessen Glocken und Schellen in die Hand zu nehmen. "Mit Schellen das neue Jahr zu begrüßen, ist ein Bekenntnis zur Region. Es ist ein Beitrag zum Schutz der Tierwelt und spart zudem eine Menge Feinstaub, Müll und vielleicht auch den einen oder anderen Einsatz von Rettungsdiensten", teilt die Allgäu GmbH mit, die sich um das Tourismusmanagement im Allgäu kümmert.

Auch in Oberstdorf sind die Menschen dazu aufgerufen, auf Feuerwerk zu verzichten und mit Schellen Silvester zu feiern. Tourismus Oberstdorf hat sich etwas Besonderes einfallen lassen: Gut 500 kleine Schellen sind an einer Touristeninfo an Urlaubsgäste, aber auch an Einheimische, kostenlos ausgegeben worden. "Schellen sind traditionell und authentisch und begleiten auch unterm Jahr besondere Anlässe im Allgäu", sagt Tourismus Oberstdorf auf Anfrage des BR.

Wer möchte, kann in der Silvesternacht zum Oberstdorf Haus kommen und Glocken oder Schellen mitbringen. Dort wird es zum ersten Mal eine Licht- und Lasershow geben. Die Schellen sollen dann passend zur Show und Musik geschellt werden, sagt Tourismus Oberstdorf. Mit dem Verzicht auf ein Feuerwerk will Oberstdorf mit einem guten Beispiel vorangehen. Man wolle die Menschen so sensibilisieren, welche Gründe gegen die Knallerei sprechen, unter anderem die Luftverschmutzung, die Brand- und Verletzungsgefahr, der Müll und das Aufschrecken von Tieren.

Gleich bei Oberstdorf liegt das österreichische Kleinwalsertal. Auch dort wird wieder bewusst auf Feuerwerk verzichtet und man tanzt eigenen Angaben zufolge wieder "aus der Reihe". Beim Bergsilvester werden zwischen 23.45 und 00.15 Uhr Laser-Projektionen an vier verschiedene Berghänge im gesamten Kleinwalsertal geworfen. Diese sollen dazu einladen, das Jahr Revue passieren zu lassen, "zuversichtlich auf kommende Herausforderungen zu blicken und einen stimmungsvollen Jahreswechsel zu erleben".

Auch in der kleinen Gemeinde Görisried im Landkreis Ostallgäu setzt man auf einen anderen Weg. Individuelles Feuerwerk und Böller sind zwar nicht verboten, man will den Menschen im Dorf aber eine große Show bieten – deswegen gibt es ein großes, gemeinsames und öffentliches Feuerwerk am neuen Feuerwehrhaus. Die Freiwillige Feuerwehr hat ein professionelles Feuerwerk organisiert, dazu soll es auch eine umweltfreundlichere Lasershow geben. Mit dem gemeinsamen Feuerwerk wollen die Veranstalter erreichen, dass privat weniger geschossen wird, die Luft mit weniger Feinstaub belastet wird und vor allem auch, dass weniger Müll entsteht.

Im Landkreis Lindau wird in der Gemeinde Scheidegg ein Klangfeuerwerk zu bestaunen sein. Raketen werden also passend zu Musik abgeschossen. Veranstalter ist das Hotel Edita, das seinen Gästen ein besonderes Feuerwerk bieten will – aber auch alle Scheidegger können die gut 20 Minuten lange Show anschauen, teilt die Hoteldirektion mit. Kleine Segmente des Feuerwerks seien mit einem besonderen Blütenpulver beziehungsweise -staub gefüllt, damit lassen sich Feuer- und Explosionseffekte erzeugen - eine umweltfreundlichere Alternative, heißt es.

Wer Feuerwerk und Böller zünden möchte, sollte gewisse Regeln beachten. Generell gilt überall, dass in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen keinerlei Feuerwerkskörper oder Böller abgebrannt werden dürfen.

In der Augsburger Innenstadt zum Beispiel besteht ein generelles Feuerwerksverbot. Das heißt, dass dort leicht brennbare Gegenstände, Feuerwerkskörper und andere pyrotechnische Gegenstände weder mitgeführt noch abgebrannt werden dürfen. Auch Glasflaschen und Dosen sind an Silvester in der Augsburger Innenstadt verboten.

In Mindelheim wird es dieses Silvester wahrscheinlich deutlich ruhig zugehen: Denn der Stadtrat hat eine Allgemeinverfügung erlassen: Im gesamten Stadtgebiet und allen Ortsteilen darf klassisches Silvesterfeuerwerk mit "ausschließlicher Knallwirkung" nicht mehr geschossen werden. Auf der Mindelburg und innerhalb des Altstadtrings darf generell gar nichts gezündet werden. Wer trotzdem etwas abfeuert oder böllert, der riskiert eine saftige Geldbuße - bis zu 50.000 Euro sind möglich.

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